Zielgruppen Griffbereit

Zielgruppen Griffbereit

An wen richtet sich Griffbereit?

Das Programm Griffbereit umfasst folgende Zielgruppen:

Eltern bzw. Familien als Experten

Orientiert an ihren Stärken agieren die Eltern/Familien als Experten für die Förderung der Familiensprache(n). Zudem geben die in den Gruppen vermittelten Erfahrungen, Methoden und Anregungen den Eltern/Familien Sicherheit und stärken das Vertrauen in die eigenen Kompetenzen. Ebenso wird den Eltern/Familien durch eine strukturierte Vermittlung der Programminhalte die Möglichkeit eröffnet, sich der Entwicklung ihrer Kinder gezielt zuzuwenden. Somit kann auch die Beziehung zueinander und die eigene Identität potentiell gestärkt werden.

Kinder als Bildungsprofiteure

Sprache zählt zu den wichtigsten Schlüsselkompetenzen. Besonders für Kinder, die mehrsprachig aufwachsen und somit Potenziale der MehrSprachigkeit mitbringen und am Anfang der Sprachentwicklung stehen, sind die frühe Sprachbildung und die Unterstützung sprachlicher Kompetenzen durch Eltern/Familien sowie Pädagog*innen von ausschlaggebender Bedeutung.

Die Stärkung der sprachlichen Entwicklung ist somit zu Recht eine der zentralen Bildungsaufgaben im Kleinkind- und Vorschulalter (Elementarbereich).

Neu gewonnene wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxiserfahrungen zeigen, dass es – neben der Stärkung der Identität und der allgemeinen kindlichen Entwicklung (Motorik etc.) – vor allem eine systematische alltagsintegrierte Sprachbildung ist, die die sprachliche Entwicklung der Kinder fördert.

Elternbegleiter*innen als Bindeglied

Eine entscheidende Rolle haben die Elternbegleiter*innen inne. Sie leiten die Griffbereit-Gruppe(n). Nach Möglichkeit sollte eine mehrsprachige Person mit internationaler Familiengeschichte – im Idealfall aus der Bildungsinstitution selbst (freigestellte pädagogische Fachkraft) –  oder alternativ eine externe Fachkraft (Studierende, Fachkraft in Elternzeit, Sprachförderkraft, Eltern-/Familienteil, etc.) diese Aufgabe übernehmen.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Personen mit ähnlicher Familiensituation und gleicher Sprache werden schneller als Vertrauenspersonen angesehen.

Sie können somit leichter eine vermittelnde Rolle bzw. „Brückenfunktion“ zwischen Bildungsinstitutionen und Familien einnehmen. Die Elternbegleiter*innen selbst werden von sogenannten Anleiter*innen (Koordinator*innen)[1] begleitet und qualifiziert.

[1] Anleiter*innen sind professionelle Fachkräfte, die pädagogisch und migrationssensibel vorqualifiziert sind, Kompetenz in der Theorie und praktischen Arbeit der MehrSprachigkeit und Erfahrungen im Kontext von Diversität und MehrSprachigkeit haben.

Pädagogische Fachkräfte als Knotenpunkt

Die Aufgaben pädagogischer Fachkräfte sind komplexer und vielfältiger denn je. Neben Kinderbetreuung, -bildung, -erziehung und ganzheitlicher Förderung bedarf es heute zunehmend der Fähigkeit, Lebenswelten und Diversität wahrzunehmen, zu verstehen und Inklusion zu fördern. Genauso gilt es, Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit Eltern/Familien und Bezugspersonen zu gestalten, Übergänge zu unterstützen sowie Institution und Team zu entwickeln und in Netzwerken zu kooperieren[1].

Anspruchsvolle Prozesse, bei denen die Pädagog*innen Unterstützungsangebote benötigen könnten – wie auch bei der (mehrsprachigen) alltagsintegrierten Bildung der Kinder.

Genau hier greifen die Griffbereit-Prinzipien der diversitätsbewussten Bildung und Erziehung, die Einseitigkeiten und Ausgrenzungen aktiv entgegenwirken.

Die Arbeit mit Griffbereit bietet den (Bildungs-) Institutionen im Allgemeinen und den pädagogischen Fachkräften im Besonderen demnach eine große Chance. Bei Bedarf werden sie von den Programmkoordinator*innen beraten und begleitet und stehen sowohl mit den Elternbegleiter*innen als auch mit dem/der Programmkoordinator*in bzw. Anleiter*in kontinuierlich im Austausch.

Bildungsinstitutionen als Multiplikatoren

Griffbereit ist ein Programm, das in Bildungsinstitutionen stattfindet. Eine große Chance, da sich diese so auch hinsichtlich Diversität bzw. Vielfalt und MehrSprachigkeit öffnen können.

Diese Offenheit kann Prozesse anstoßen, die große Veränderungen in der Bildungsinstitution selbst, im Stadtteil oder sogar in der Stadt oder im Landkreis bewirken können.

[1] Vgl. Länderübergreifender Lehrplan Erzieher/Erzieherin:

http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/upload/fs/download/sozial/laenderuebergr-lp-erzieher.pdf (Stand: 30.07.2019).

Entwicklung

MehrSprachige Kinder entwickeln sich genauso wie einsprachige Kinder

Überforderung

MehrSprachigkeit ist eine Chance, keine Überforderung

Identität

Sprache und Identität sind eng miteinander verknüpft

Sprachmischungen

Sprachmischungen sind Teil der natürlichen Kommunikation und Identität in mehrsprachigen Familien

Haltung

Welche Haltung gegenüber Sprechern einer Sprache vermittelt wird, prägt wie erfolgreich der Erwerb einer weiteren Sprache verläuft

Faktoren

Spracherwerb ist individuell und von verschiedenen Faktoren abhängig

Norm

MehrSprachigkeit ist die Norm, Einsprachigkeit die Ausnahme

Unterstützung

Wie kann ich den Spracherwerb unterstützen?