Mehrsprachigkeit

Mehrsprachigkeit

Weltweit betrachtet ist mehr als die Hälfte aller Menschen mehrsprachig und auch in Deutschland ist Mehrsprachigkeit kein neues Phänomen. Als mehrsprachig gelten beispielsweise Menschen, die von Geburt und früher Kindheit an mehrere Sprachen erwerben, aber auch Menschen, die im Jugend- oder Erwachsenenalter weitere Sprachen nach ihrer Erstsprache erlernen.

Um Mehrsprachigkeit ranken sich auch heute noch viele Mythen – also Glaubenssätze oder Tatsachenbehauptungen ohne empirische Begründung, die wissenschaftlich ausgeräumt wurden bzw. noch auszuräumen sind. Verbreitet ist etwa der Glaube, dass es eine Überforderung für Kinder darstelle, mehrsprachig aufzuwachsen. Tatsächlich ist Mehrsprachigkeit jedoch weder Ursache von Sprachentwicklungsstörungen, noch stellt sie eine Hürde dar, wenn Kinder beispielsweise von Sprachentwicklungsstörungen, Autismus oder Trisomie 21 betroffen sind.[1] Allgemein kann festgestellt werden, dass sich Mehrsprachigkeit positiv auf die kognitive Entwicklung von Kindern auswirkt.

[1] Nachzulesen in Chilla, S./Niebuhr-Siebert, S. (2017): Mehrsprachigkeit in der KiTa. Grundlagen – Konzepte – Bildung. Stuttgart: Kohlhammer, S. 79.

Die Programme Griffbereit und Rucksack KiTa regen die Eltern-Kind-Interaktion zur Stärkung von mehrsprachiger Entwicklung an und begleiten diese. Sprechen Eltern viel mit dem Kind in der Sprache, mit der sie sich am meisten identifizieren oder die sie am besten beherrschen, wirkt sich das grundsätzlich förderlich auf den Spracherwerb und die sozial-emotionale Entwicklung aus.

Mehrsprachigkeit wertschätzend zu begegnen ermöglicht gelebte Diversität und fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Um Mehrsprachigkeit als Bildungsressource nutzen zu können, müssen Bildungseinrichtungen Möglichkeiten für eine mehrsprachige Entwicklung bieten. Die Programme Griffbereit und Rucksack KiTa verknüpfen den Ansatz mehrsprachiger Bildung mit einem Konzept diversitätsbewusster Elternbildung.

Für ausführlichere Fakten zum mehrsprachigen Aufwachsen und weiterführende Literaturhinweise geht es hier entlang!